Wer sich mit Naturseife beschäftigt, stößt früher oder später auf den Begriff "Überfettung". Doch was bedeutet Überfettung eigentlich und warum ist sie so wichtig für die Hautpflege? In diesem Beitrag erklären wir dir alles, was du über Überfettung wissen musst.
Überfettung einfach erklärt
Überfettung bezeichnet den Anteil an Ölen und Fetten in einer Seife, die nicht vollständig mit der Lauge verseift wurden. Diese nicht verseiften Öle und Fette verbleiben in der Seife und wirken rückfettend und pflegend auf die Haut. Der Überfettungsgrad wird in Prozent angegeben.
Wie funktioniert Überfettung?
Bei der Seifenherstellung werden Fette und Öle mit Natronlauge verseift. Dabei entsteht Seife und Glycerin. Um eine Überfettung zu erzielen, wird bei der Rezeptberechnung die Menge an Natronlauge reduziert. So bleibt ein Teil der Öle und Fette unverseift und verbleibt in der fertigen Seife.
Warum ist Überfettung wichtig für die Hautpflege?
Überfettung spielt eine wichtige Rolle für die Hautpflege, denn sie:
- Spendet Feuchtigkeit: Die nicht verseiften Öle und Fette legen sich wie ein Schutzfilm auf die Haut und verhindern so den Feuchtigkeitsverlust.
- Pflegt die Haut: Die Öle und Fette enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren, die die Haut pflegen und geschmeidig halten.
- Macht die Seife milder: Überfettete Seifen sind milder zur Haut als vollständig verseifte Seifen und eignen sich daher besonders für empfindliche Haut.
Welcher Überfettungsgrad ist der richtige?
Der optimale Überfettungsgrad hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:
- Hauttyp: Trockene Haut benötigt einen höheren Überfettungsgrad als fettige Haut.
- Verwendete Öle und Fette: Manche Öle und Fette wirken stärker rückfettend als andere.
- Verwendungszweck: Seifen für das Gesicht sollten einen niedrigeren Überfettungsgrad haben als Seifen für den Körper.
In der Regel liegt der Überfettungsgrad bei Seifen zwischen 3% und 10%:
- 3-5%: Leichte Überfettung, geeignet für normale und Mischhaut.
- 5-8%: Mittlere Überfettung, geeignet für trockene Haut.
- 8-10%: Hohe Überfettung, geeignet für sehr trockene und empfindliche Haut.
Überfettung bei verschiedenen Seifenarten
Die Überfettung variiert je nach Seifenart:
- Naturseife: Bei Naturseife wird die Überfettung durch die Reduzierung der Lauge erreicht.
- Schmelz- und Gießseife: Bei Schmelz- und Gießseife kann die Überfettung durch die Zugabe von zusätzlichen Ölen und Fetten erhöht werden.
- Industriell hergestellte Seife: Industriell hergestellte Seifen sind meist vollständig verseift und enthalten keine Überfettung.
Fazit
Überfettung ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der richtigen Seife, insbesondere für Menschen mit trockener und empfindlicher Haut. Die nicht verseiften Öle und Fette spenden Feuchtigkeit, pflegen die Haut und machen die Seife milder. Achte beim Kauf von Seife auf den Überfettungsgrad und wähle eine Seife, die zu deinem Hauttyp passt.