Kaltgerührte Seife selber machen: Rezept und Schritt-für-Schritt Anleitung
Du möchtest in die faszinierende Welt des Seifensiedens eintauchen und deine eigenen, individuellen Seifenkreationen herstellen? Dann ist die Kaltverseifung genau die richtige Methode für dich! Mit dieser Technik kannst du natürliche Seifen mit pflegenden Ölen und individuellen Duftnoten kreieren. Keine Sorge, mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt dir das Seifensieden auch als Anfänger.
Was ist kaltgerührte Seife?
Kaltgerührte Seife, auch Cold Process Seife genannt, wird durch die Verseifung von Fetten und Ölen mit Natronlauge hergestellt. Im Gegensatz zur Heißverseifung wird die Seifenmasse bei der Kaltverseifung nicht erhitzt. Dadurch bleiben die pflegenden Eigenschaften der Öle besser erhalten.
Die Vorteile von kaltgerührter Seife
- Natürliche Inhaltsstoffe: Du bestimmst selbst, welche Öle und Fette du verwendest und kannst so auf synthetische Zusätze verzichten.
- Individuelle Gestaltung: Du kannst deiner Seife mit Farben, Düften und pflegenden Zusätzen eine persönliche Note verleihen.
- Kreativer Prozess: Das Seifensieden ist ein kreatives und entspannendes Hobby.
- Nachhaltigkeit: Du kannst Plastikmüll vermeiden, indem du deine eigene Seife herstellst.
Benötigte Materialien für die Seifenherstellung
- Hitzebeständige Schüsseln: Edelstahl oder Glas (keine Plastikbehälter!)
- Rührgerät: Pürierstab
- Küchenwaage: Für genaues Abwiegen der Zutaten
- Messbecher: Für Flüssigkeiten
- Schutzbrille und Handschuhe: Unverzichtbar beim Umgang mit Natronlauge
- Formen für die Seife: Silikonformen sind besonders praktisch
- Thermometer: Zur Temperaturkontrolle
- Topf: Zum Schmelzen der Fette
Rezept für eine einfache kaltgerührte Seife
- 300 g Olivenöl
- 200 g Kokosöl
- 76 g Natronlauge
- 180 ml destilliertes Wasser
Achtung: Natronlauge ist ätzend! Gehe vorsichtig damit um und trage unbedingt Schutzbrille und Handschuhe.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Kaltverseifung
- Sicherheitsvorkehrungen: Sorge für gute Belüftung im Raum. Ziehe Schutzkleidung an und halte Essig bereit, um eventuelle Spritzer der Natronlauge zu neutralisieren.
- Lauge anrühren: Gib das destillierte Wasser in eine hitzebeständige Schüssel. Wiege die Natronlauge ab und gib sie langsam zum Wasser. Wichtig: Gib immer die Natronlauge zum Wasser, niemals umgekehrt! Rühre die Lauge vorsichtig um, bis sie sich aufgelöst hat. Dabei entstehen Dämpfe, die du nicht einatmen solltest.
- Öle schmelzen: Erwärme die Fette (Kokosöl) in einem Topf, bis sie geschmolzen sind. Gib das Olivenöl hinzu und lasse die Ölmischung etwas abkühlen.
- Lauge und Öle mischen: Wenn die Lauge und die Ölmischung ungefähr die gleiche Temperatur haben (ca. 40°C), gib die Lauge langsam zu den Ölen. Verrühre die Masse mit dem Pürierstab, bis sie eine cremige Konsistenz erreicht (ähnlich wie Pudding). Diesen Prozess nennt man Verseifung.
- Seife in die Form gießen: Gieße die Seifenmasse in die vorbereiteten Formen. Decke die Formen mit einem Tuch ab und lasse die Seife 24-48 Stunden ruhen.
- Seife ausformen und schneiden: Nach der Ruhezeit kannst du die Seife aus der Form lösen und in Stücke schneiden.
- Reifezeit: Die Seife muss nun reifen. Lege die Seifenstücke an einen luftigen Ort und lasse sie 4-6 Wochen trocknen. In dieser Zeit vervollständigt sich der Verseifungsprozess und die Seife wird milder.
Tipps für die Seifenherstellung
- Rezept genau befolgen: Halte dich an die Mengenangaben im Rezept, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
- Temperatur beachten: Die Temperatur von Lauge und Ölen sollte möglichst gleich sein.
- Geduld haben: Die Reifezeit ist entscheidend für die Qualität der Seife.
Mit etwas Übung und Kreativität wirst du schon bald deine eigenen, wunderschönen Seifen herstellen können. Viel Spaß beim Seifensieden!