Seifenlexikon: Alle wichtigen Begriffe rund um die Seife

Die Welt der Seife ist voller Fachbegriffe, die für Laien oft verwirrend klingen. Was bedeutet "Verseifung", "Überfettung" oder "INCI"? In diesem Seifenlexikon erklären wir die wichtigsten Begriffe rund um die Seife verständlich und informativ.

Verseifung: Die chemische Reaktion hinter der Seifenherstellung

Der wichtigste Prozess bei der Seifenherstellung ist die Verseifung. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion zwischen Fetten (Ölen) und einer Lauge, meist Natronlauge. Durch diese Reaktion entstehen Seife (in Form von Fettsäuresalzen) und Glycerin. Die Verseifung ist ein faszinierender Prozess, der es ermöglicht, aus natürlichen Rohstoffen ein Reinigungsprodukt herzustellen.

Überfettung: Mehr Pflege für die Haut

Bei der Seifenherstellung wird die Lauge meist so berechnet, dass sie alle Fette vollständig verseift. Man spricht dann von einer "vollständig verseiften" Seife. Bei überfetteten Seifen hingegen wird absichtlich mehr Fett verwendet, als die Lauge verseifen kann. Der überschüssige Fettanteil verbleibt in der Seife und wirkt rückfettend und pflegend auf die Haut. Der Überfettungsgrad wird in Prozent angegeben und liegt meist zwischen 3% und 10%. Überfettete Seifen eignen sich besonders für trockene und empfindliche Haut.

INCI: Die Sprache der Inhaltsstoffe

INCI steht für "International Nomenclature of Cosmetic Ingredients". Es handelt sich um ein internationales Verzeichnis für kosmetische Inhaltsstoffe. Die INCI-Deklaration auf Seifenverpackungen gibt Auskunft darüber, welche Inhaltsstoffe in der Seife enthalten sind. Die Inhaltsstoffe werden in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgelistet. Die INCI-Bezeichnungen sind meist auf Lateinisch oder Englisch.

Kaltverseifung vs. Heißverseifung

  • Kaltverseifung: Bei der Kaltverseifung werden die Fette und die Lauge bei niedriger Temperatur vermischt. Die Seifenmasse wird dann in Formen gegossen und muss mehrere Wochen reifen. Kaltgerührte Seifen sind besonders mild und pflegend.
  • Heißverseifung: Bei der Heißverseifung wird die Seifenmasse gekocht. Dadurch wird der Verseifungsprozess beschleunigt. Die Seife ist nach dem Abkühlen sofort einsatzbereit. Heißverseifte Seifen sind in der Regel härter und haltbarer als kaltgerührte Seifen.

Weitere wichtige Begriffe im Seifenlexikon

  • Tenside: Tenside sind waschaktive Substanzen, die Schmutz und Fett von der Haut lösen. In Seife sind die Fettsäuresalze die Tenside.
  • pH-Wert: Der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregrad oder die Alkalität einer Lösung. Der pH-Wert der Haut liegt im leicht sauren Bereich (pH-Wert 4,5 - 5,5). Hautfreundliche Seifen haben einen pH-Wert, der dem der Haut angepasst ist.
  • Glycerin: Glycerin ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender, der bei der Verseifung entsteht. Es bindet Feuchtigkeit in der Haut und macht sie geschmeidig.
  • Ätherische Öle: Ätherische Öle werden oft in Naturseifen verwendet, um ihnen einen angenehmen Duft zu verleihen und die pflegenden Eigenschaften zu erhöhen.
  • Naturkosmetik: Naturkosmetik ist Kosmetik, die aus natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt wird und auf synthetische Zusätze verzichtet. Naturseife ist ein Beispiel für Naturkosmetik.

Mit Wissen die richtige Seife wählen

Mit diesem Seifenlexikon bist du nun besser gerüstet, um die Welt der Seife zu verstehen. Du kennst die wichtigsten Begriffe und kannst die Inhaltsstoffe auf der Seifenverpackung besser einschätzen. So kannst du bewusste Kaufentscheidungen treffen und die Seife finden, die perfekt zu deinen Bedürfnissen passt.